Am 17. August 2025 begeht der Inhaber der Unternehmensgruppe fischer seinen 75. Geburtstag. Außerdem feiert er in diesem Jahr sein 50-jähriges Dienstjubiläum sowie 45 Jahre als Gesamtgeschäftsführer – eindrucksvolle Meilensteine eines konsequent zukunftsorientierten Unternehmers. Sein Grundsatz: „Nur wer sich mit der Zukunft beschäftigt, wird erfolgreich sein.“
Prof. Fischer ist anspruchsvoll und stets seiner Zeit voraus. Vor 50 Jahren, mit 25, trat er in das Unternehmen ein – als Diplom-Ingenieur (FH) übernahm er das Prüffeld. Damals erzielte das Unternehmen mit rund 1.000 Beschäftigten einen Umsatz von 102 Millionen D-Mark (ca. 51 Millionen Euro). Heute sind weltweit 4.700 Menschen Teil des Familienunternehmens mit einem Jahresumsatz (2024) von über 1,11 Milliarden Euro.
Schon bald wurde Prof. Fischer Teil der Geschäftsführung. 1980 übernahm er die Gesamtverantwortung und entwickelte eigene Visionen. Er berücksichtigte gesellschaftliche Veränderungen, wachsenden globalen Wettbewerb und interne Komplexität. Dabei blieben Kundennähe, Innovationsgeist und nachhaltiger Service stets zentral.
Mittlerweile entstehen neue Produkte weltweit. Und auch Forschung und Entwicklung werden immer internationaler. „Unternehmerisch zu handeln, die Kunden in den Mittelpunkt zu setzen und das Unternehmen zusammen mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern strategisch in die Zukunft zu führen – das war und ist mein Anspruch“, erklärt Prof. Fischer.
Strategischer Ausbau der Unternehmensbereiche
Den Befestigungsbereich baute Prof. Fischer kontinuierlich aus. 1993 sicherte die Übernahme der Upat GmbH & Co. KG in Emmendingen (damals Deutschlands zweitgrößter Dübelhersteller) seine Marktführerschaft. Neben Kunststoffdübeln gewann die Metall-Schwerlastbefestigung an Bedeutung. Mit der Integration der ROCCA Bauchemie GmbH & Co. KG (Schäume und Silikon) 1997 entstand der heute erfolgreiche Standort Chemie in Denzlingen. Ein weiterer Ausbau des Chemie-Bereichs steht kurz bevor. Damit wird die fischer Befestigungstechnik weiter nachhaltig gestärkt und auf die Zukunft des Bauens ausgerichtet.
fischer Leitbild und fischer ProzessSystem
Prof. Klaus Fischers Verständnis von Fortschritt ist ganzheitlich. Bereits 1987 führte er ein Firmenleitbild ein. Die Werte „innovativ“, „eigenverantwortlich“ und „seriös“ wurden gemeinsam mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern erarbeitet und gelten bis heute für alle im Unternehmen. Weltweit arbeitet die Unternehmensgruppe ergebnisorientiert zum Nutzen ihrer Kunden. Dazu tragen auch die Vermeidung von Verschwendung und die Steigerung der Wertschöpfung bei. Aus dem Leitbild und aus der Philosophie des japanischen KAIZEN, der kontinuierlichen Veränderung zum Besseren, entstand das fischer ProzessSystem.
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter spielen dabei eine zentrale Rolle: Mit ihrer Erfahrung erkennen sie Schwachstellen und wissen, wie das Unternehmen verbessert werden kann. Sie sind damit Unternehmer im Unternehmen, übernehmen Verantwortung und initiieren täglich Verbesserungen. Fehler sind erlaubt, sofern sie nicht zweimal gemacht werden. „Wir streben danach, nicht nur bei Produkten, sondern auch in unseren Abläufen die Besten zu sein – um so für unsere Kunden echten Mehrwert zu schaffen.“ 2004 entstand aus den im Unternehmen entwickelten Kompetenzen fischer Consulting. Die international tätige Prozessberatung begleitet interne und externe Kunden auf dem Weg zu schlanken und effizienten Prozessen.
Faserverbund-Pionier fisco
2015 wurde das Tochterunternehmen fisco gegründet. Unter anderem entwickelt der Faserverbund-Pionier als erstes Unternehmen weltweit einen nicht brennbaren Faserverbundwerkstoff, der sich bestens für die Bauwerkssanierung eignet. Mit seinen vielfältig anwendbaren Produkten und Lösungen ist fisco im Bauwesen, in der Bahninfrastruktur, im Schiffbau und in der Fahrzeugausstattung vertreten.
Ein Jahr darauf, 2016, verstärkte Klaus Fischer mit der Übernahme der LNT Automation GmbH die Aktivitäten der Unternehmensgruppe fischer im Bereich elektronischer Baugruppen. Der Unternehmensbereich, inzwischen umbenannt in fischer Electronic Solutions, entwickelt und fertigt kundenspezifische Elektroniklösungen für Industrie und Medizin.
Jung und Alt für Technik begeistern – mit fischertechnik
In den vergangenen Jahrzehnten wurde der Unternehmensbereich fischertechnik immer weiterentwickelt. Die mehrfach ausgezeichneten Baukästen stehen für Qualität, Langlebigkeit und spielerische Lernerfahrung. Prof. Fischer ist es ein besonderes Anliegen, junge Menschen – und insbesondere auch Mädchen – frühzeitig für Technik zu begeistern. Die fischertechnik Lernkonzepte kommen in Schulen, Hochschulen und Universitäten zum Einsatz – etwa in der Ausbildung im Bereich MINT (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) oder Industrie 4.0. Heute ist fischertechnik in über 60 Ländern weltweit vertreten.
Investitionen in Bildung und Gesundheit
„Das größte Kapital und der wichtigste Erfolgsfaktor in unserem Unternehmen sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – nicht Anlagen und Gebäude“, betont Prof. Fischer. Der Erfolg hänge wesentlich von Motivation und Qualifikation ab. Deshalb investiert Prof. Fischer mit seinem Unternehmen intensiv in Aus- und Weiterbildung. So gibt es unterschiedliche Talent-Pools. Das Klaus Fischer BildungsZentrum, eine unternehmenseigene Weiterbildungseinrichtung, führte seit der Gründung im Jahr 2010 rund 1.000 kostenfreie Veranstaltungen in unterschiedlichen Themenbereichen durch. Zusätzlich steht am Standort Waldachtal allen Mitarbeitern und Pensionären ein firmeneigenes Fitness-Studio an sieben Tagen in der Woche kostenfrei zur Verfügung.
Professionelle Nachhaltigkeit
Nachhaltigkeit ist Prof. Fischer ein besonders wichtiges Anliegen. Sie wird in seinem Unternehmen ganzheitlich gesteuert, was zu schlanken Prozessen führt sowie schnell und effizient macht. Mit dem fischer NachhaltigkeitsCampus gibt das Unternehmen sein Wissen und seine Erfahrung weiter und bildet zukünftige Nachhaltigkeitsmanager aus. Für sein Engagement im Bereich der Nachhaltigkeit erhielt das Unternehmen den Deutschen Nachhaltigkeitspreis in der Kategorie „Großunternehmen“ und viele weitere bedeutende Auszeichnungen.
Das Engagement von Prof. Klaus Fischer reicht weit über das Unternehmen hinaus: 2015 gründete er die Klaus Fischer Stiftung für Kinder- und Jugendbildung. Zahlreiche Institutionen – Kindergärten, Schulen, Vereine – profitieren von seinen Spenden, ebenso internationale Projekte. Auch dafür erhielt er zahlreiche Auszeichnungen: 1996 die Wirtschaftsmedaille Baden-Württemberg, 1998 den Ausbildungs-Oscar der Wirtschaftsjunioren, 2001 das Verdienstkreuz 1. Klasse, 2013 die Grashof-Denkmünze des VDI. Zudem wurde er Ehrenprofessor an der Tongji-Universität Shanghai sowie Ehrensenator in Wien und Stuttgart. 2016 erhielt er den Global DIY-Lifetime Award, 2020 den Titel „Gastgeber des Jahres“ für das Betriebsrestaurant in Waldachtal. 2021 folgte die Auszeichnung zum Dottore Magistrale ad honorem an der Universität in Padua und 2024 die Auszeichnung zum Dr.-Ing. E. h. an der Universität Stuttgart.
Blick nach vorne gerichtet
Die Zukunft für sein Unternehmen hat Prof. Klaus Fischer klar im Blick. „Für mich ist es sehr wichtig, dass wir uns mit dem Morgen und Übermorgen beschäftigen und unser Unternehmen darauf vorbereiten“, sagt er. Künstliche Intelligenz, Digitalisierung und Robotik sind längst Teil der Unternehmensgruppe fischer. Bestes Beispiel dafür ist der fischer Bauroboter BauBot. Bereits seit 2020 eröffnet der fischer InnovationsCampus in unmittelbarer Nähe zum Standort in Tumlingen neue Wege für Forschung, Technologie und Zusammenarbeit. Das Familienunternehmen hat weltweit 50 operative Gesellschaften und exportiert in über 120 Länder. Die Gründung der 51. Gesellschaft in Saudi-Arabien steht bevor. Weitere werden folgen. Damit baut Prof. Klaus Fischer die Internationalisierung weiter aus.
Und was sind Prof. Klaus Fischers Wünsche für die kommenden Jahre? „Gesund bleiben! Und dass das, was wir alle gemeinsam in unserem Unternehmen einmal begonnen haben, weitergeführt wird – mit Kraft, mit Begeisterung und mit der gleichen Leidenschaft für das Unternehmen, wie ich sie all die Jahre gespürt habe.“