Norwin Graf Leutrum im Podcast „fischer Highlights“

„Familienunternehmen kommen politisch immer weniger vor“

1/13/2022
Waldachtal

Im Koalitionsvertrag der neuen „Ampel“-Regierung fällt auf 177 Seiten der Begriff „Innovation“ 76-mal, „Zukunft“ 72-mal, „Mittelstand“ lediglich 13-mal und „Familienunternehmen“ kein einziges Mal. Für Norwin Graf Leutrum zeige das eine „Nichtbedeutung“ der Familienunternehmen. Das erklärte der Vorstandssprecher der BW-Bank in der neuen Ausgabe der Podcast-Reihe „fischer Highlights“: Die mangelnde Sichtbarkeit sei ein politisches Problem: „Der familiengeführte Mittelstand im Eigentum der Familien kommt politisch immer weniger vor“, befand er.

Parallel dazu habe sich während der Pandemie gezeigt, dass staatliche Einflussnahmen oft hinderlich für die Unternehmen seien. Denn die Firmen könnten vieles besser, als ihnen zugetraut werde: „Das sollte auch die Politik wieder wahrnehmen.“

Was die Unternehmen selbst angeht, mahnte Graf Leutrum, den „Blick über den Tellerrand“ nicht zu vergessen und sich nicht im Erfolg zu sonnen. In dem Zusammenhang beschrieb er die Aktivitäten von fischer als vorbildlich: „Mut, Leidenschaft, Dinge mal auszuprobieren, neue Märkte zu entwickeln, neue Produkte auch zu entwickeln – das ist bei fischer eine herausragende Kennzeichnung.“

Dabei erinnerte sich Graf Leutrum an Diskussionen mit Inhaber Prof. Klaus Fischer, der immer wieder die „provokanten“ Fragen gestellt habe: „Was ist, wenn der Dübel möglicherweise mal nicht mehr nachgefragt wird? Was ist dann unser wesentlicher Markenkern?“

Antwort darauf geben die Fakten, wie im Verlauf des Podcast-Gesprächs deutlich wurde: Denn aus der Belegschaft des Unternehmens werden 20-mal mehr Patente pro Mitarbeiterin und Mitarbeiter angemeldet als im Durchschnitt der deutschen Wirtschaft.

Als Grundlage dafür identifizierte Graf Leutrum die außergewöhnliche Unternehmenskultur, in der die gesamte Belegschaft gleichermaßen eine besondere Wertschätzung erfahre sowie Freiräume erhalte, in denen sie selbst Neues entwickeln könne.

Zum Abschluss des Gesprächs blickte der fischer Beirat auf unsere Gesellschaft, die sich zu einer der „vielen Egoismen“ entwickelt habe und forderte: „Wir müssen die aktuelle Situation nutzen, Solidarität in der Gesellschaft wieder anders zu verstehen und zu interpretieren.“ Nicht nur persönliche Freiheitsgrade sollten im Vordergrund stehen, sondern die bewusste Überlegung: „Wie kann ich der Gesellschaft dienen? Solidarität hat sich immer ausgezahlt, auch in schwierigen Phasen.“ 

 

Der komplette Podcast ist hier (Link) zu finden.

 

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