Den Verkehr von der Straße auf die Schiene verlagern, die Umweltbelastung reduzieren, Personen- und Güterverkehrsverbindungen optimieren – dies erzielt das Projekt zum Ausbau der italienischen Apennin-Transversale zwischen den Städten Orte und Falconara. Auf dem Abschnitt Orte–Foligno der Eisenbahnstrecke kam ein dielektrisches fischer Befestigungssystem für Elektroinstallationen zum Einsatz.
Ziele des umfangreichen Ausbaus der Apennin-Transversale Orte–Falconara sind es, die Personenverkehrsverbindungen zwischen den wichtigen Küstenregionen Tyrrhenisches Meer (Westen) und Adria (Osten) auszubauen, eine effiziente Güterverkehrsstrecke entlang des Nord-Süd-Korridors zu schaffen sowie die Reisezeiten für Pendler, Touristen und alle weiteren Verkehrsteilnehmer zwischen Städten wie Rom, Ancona, Perugia und Falconara zu reduzieren. Die Eisenbahnstrecke durchquert das Gebirge Apennin (auch im Plural die Apenninen) und verbindet wichtige Regionen Italiens. Im Zuge des Projekts werden bestimmte Streckenabschnitte verdoppelt, um die Kapazität und Effizienz zu erhöhen. Die Arbeiten sind in mehrere Phasen unterteilt und beinhalten die Modernisierung der Infrastruktur. Dabei erfolgt der Ausbau nach neuesten Sicherheitsstandards. Zum Ausbau des Abschnitts Orte–Foligno lieferte der Befestigungsspezialist fischer das dielektrische Verankerungssystem, um Backbone-Kabel mehrerer Systeme und Anlagen zu sichern.
Realisiert wurde hierdurch das European Rail Traffic Management System (ERTMS), ein fortschrittliches, einheitliches europäisches Signal- und Geschwindigkeitskontrollsystem, das die Interoperabilität der nationalen Eisenbahnsysteme sicherstellt. Die Backbone-Kabel sind zudem Rückgrat des GSM-R (Global System for Mobile Communications – Rail). Dieser internationale drahtlose Kommunikationsstandard für den Eisenbahnverkehr sorgt für eine zuverlässige Kommunikation zwischen Zügen und Eisenbahnregelungszentren. Ebenso gesichert wurde das TLC (Telecommunications). Dieses umfasst Kommunikationssysteme für den sicheren und effizienten Betrieb von Zügen und Eisenbahninfrastrukturen, die entscheidend für die Übertragung von Daten und Sprachkommunikation zwischen Zügen, Stellwerken und Betriebszentralen sind. Auch Installationen für Gleisleit-, Licht- und Triebfahrzeugsysteme fixieren die Systeme auf der Strecke.
Die dielektrische Kabelbefestigung des Befestigungsexperten fischer ist nichtleitend und dient dazu, Streuströme – und in Folge unerwünschte elektromagnetische Interferenzen – zu vermeiden. Solche Systeme entsprechen den RFI-Spezifikationen (Rete Ferroviaria Italiana) für Kabeltrassen, die hohe Anforderungen an die Sicherheit und Effizienz der Kabelführung stellen. Eingesetzt wurde das fischer Injektionssystem FIS EM Plus mit Gewindestangen sowie dielektrischen DD- Zentrierclips, welche die elektronische Abschirmung sicherstellen. Die Systemlösung gewährleistet die Isolierung der Ankerstangen gegen den Durchgang von Streuströmen und damit deren Schutz gegen Korrosion. Auf der Baustelle wurden DD-E- und DD-S-Clips in der M12-Ausführung zusammen mit M12-Gewindestangen verwendet, auf deren Ende je eine Ringschraube geschraubt wurde, um die Last des Kabelkanals zu tragen. Der fischer FIS EM Plus erhielt für die Anwendung die technische Eignungserklärung von RFI, da er der technischen Spezifikation von STC STS ENE SP IFS TE 673 A von RFI entspricht. Die Zentrierclips gewährleiten bei diesen und weiteren Projekten neben einer elektronischen Abschirmung zugleich die exakte Ausrichtung der Ankerstange im Bohrloch und verhindern auch das Herausfallen der Gewindestange bei der Überkopfbefestigung – selbst bei Ankerstangen mit beträchtlicher Länge und Gewicht sowie chemischen Ankern mit langen Verarbeitungszeiten. Ihr Einsatz erfordert hierbei keine größeren Lochdurchmesser als in der ETA angegeben. Dies führt zu erheblichen Mörteleinsparungen im Vergleich zur Verwendung herkömmlicher elektrischer Isoliervorrichtungen. All dies führt zu Kosten- und Zeitreduktion bei der Installation. Die Berechnung des Injektionssystems ist unkompliziert mit dem Modul C-FIX innerhalb der Bemessungssoftware FiXperience möglich.
„Unser FIS EM Plus Injektionssystem mit Gewindestangen sowie DD-E- DD-S-Zentrierclips garantiert einen elektrischen Widerstand von mehr als 1.000 Ω bei einer Gleichspannung von 1.000 V, ohne dass die in der Europäischen Technischen Bewertung ETA-17/0979 aufgeführten Bohrlochdurchmesser erhöht werden müssen und somit eine CE-Kennzeichnung möglich ist“, betont Pierluigi Germoni, projektbetreuender Mitarbeiter im fischer Technical Sales Account Project Business bei fischer Italien. So lässt sich wirtschaftlich und unkompliziert sicherstellen, dass die Sicherheit und Effizienz des Eisenbahnverkehrs dauerhaft gewahrt bleibt.