„Fazit: Wahnsinn.“ So brachte Peter Wüst in der neuen Ausgabe der Podcast-Reihe „fischer Highlights“ der Unternehmensgruppe fischer die Entwicklung der letzten Jahre auf den Punkt. Im ersten Pandemiejahr 2020 explodierten die Umsätze der Bau- und Heimwerkermärkte auf über 22 Milliarden Euro, im Jahr darauf gingen sie dann wieder auf 20 Milliarden Euro zurück. Für das erste Quartal im aktuellen Jahr ist eine Umsatzsteigerung von beeindruckenden 42 Prozent zu verzeichnen. Dieses Ergebnis relativierte der Verbandsgeschäftsführer allerdings mit dem Hinweis darauf, dass im letzten Jahr in diesem Quartal pandemiebedingt viele Geschäfte geschlossen waren.
Für die Branche war es sowieso eine der schwierigsten Aufgaben, die regional unterschiedlichen Corona-Auflagen umzusetzen. „In den Corona-Jahren hatten wir mit überforderten Verwaltungen zu tun“, beschrieb der BHB-Chef eine der größten Schwierigkeiten. Die besorgniserregenden Entwicklungen, etwa mit dem Krieg in der Ukraine und den daraus resultierenden Problemen bei der Warenbeschaffung reißen zwar nicht ab, aber der Optimismus bleibt erhalten. Denn die Läger seien zurzeit voll, der Handel habe durch Einkäufe in Asien vorgesorgt. „Es gibt keine Lücken“, entwarnte Peter Wüst. Für jeden Bedarf gebe es die entsprechenden Produkte.
Er gab allerdings zu bedenken: „Was passiert mit den Kunden? Wir alle sehen diese Unsicherheit!“ Die Auswirkung von steigenden Preisen und Inflation seien kaum abzuschätzen. Auf der anderen Seite habe sich durch Corona für die Branche herausgestellt, dass die Menschen wieder mehr Spaß am Zuhause hätten. Aber ein schönes Zuhause müsse auch erhalten werden: durch Pflege, Wartung sowie Renovierungen.
Die Zunahme gesetzlicher Vorgaben, etwa wenn es um Nachhaltigkeit geht, dürfte weiter zu einem steigenden Bedarf führen. „Wir sind in der Gesellschaft angekommen“, fasste das der Hauptgeschäftsführer zusammen, der auch auf die bedeutende Rolle von fischer für seine Mitgliedsunternehmen hinwies.
Denn Bau- und Heimwerkermärkte seien ein „Selbstbedienungsformat.“ Dabei bietet die Unternehmensgruppe mit Hauptsitz in Tumlingen im Nordschwarzwald nicht nur für die Kundschaft der Märkte hochwertige, leicht erklärbare Produkte, sondern ebenso Regal- und Farbsysteme, die den Besucherinnen und Besuchern auf den Verkaufsflächen Orientierung gäben.
Im Moment besteht das Sortiment in den Geschäften zu einem Drittel aus Baustoffen, einem Drittel aus Heimwerkerprodukten sowie einem Drittel aus verschiedenen anderen Elementen, beispielsweise Barbecue-Artikeln oder auch E-Bikes. Baumarktshopping als Inspiration für die Kunden sei im Trend. Von daher kommt die Zukunftsprognose „sehr gut“ von Peter Wüst nicht überraschend. Er ist sich sicher: „Wir werden weiterwachsen.“