Der Langzeitversuch mit dem fischer Rahmendübel S10 R-G 135 begann am 21. Februar 1977. Zu dieser Zeit war der Testgegenstand eine richtige Innovation. Als erster Rahmendübel für Fassaden weltweit ermöglichte er, dass nun in Mauerwerk wie Ziegelsteinen hohe Lasten zulässig befestigt werden konnten. Zur Produktherstellung wurde besonders fester und zäher Kunststoff verwendet: Polyamid. Im Entwicklungsprüffeld in der Unternehmensgruppe fischer testen die Mitarbeiter noch heute, wie lange der Dübel hält, und ein Ende ist nicht in Sicht. Jahrzehnte kamen und gingen. Aber er blieb, und zwar genau dort, wo er vor ziemlich genau 42 Jahren in Beton gesetzt wurde.
„Der Dübel hat sich kaum bewegt“, sagt Joachim Lehmann, Leiter des fischer Entwicklungsprüffelds am Hauptsitz in Waldachtal. Er verweist auf den Prüfbericht und lacht: „wie du siehst, siehst du nichts.“ Um das Langzeitverhalten zu testen, wurde der Dübel mit einer passenden galvanisch verzinkten Schraube in Beton gesetzt. Er befestigt einen als Anbauteil dienenden Zugadapter, an dem ein Gewicht von 160 kg hängt, was der doppelten zulässigen Last entspricht. Zusätzlich müssen bestimmte Randbedingungen eingehalten werden. So beträgt die Raumtemperatur 23° C, bei einer konstanten Luftfeuchtigkeit von 50%. Durch die dauerhaft aufgebrachte zentrische Zugbelastung unter klimatisierten Bedingungen wird das Langzeitverhalten des S10 R-G 135 genau untersucht.
Der Rahmendübel hat die Dauerlast problemlos aufgenommen. Der anfängliche Schlupf hat sich schnell beruhigt. Dies lässt sich darauf zurückführen, dass sich durch den Setzprozess der Schraube das Polyamid des Dübels ausdehnt und sich daraufhin schnell wieder erholt. Von da an bleibt der Kurvenverlauf nahezu gleich. Auch an den Messuhren, die am Prüfgestell angebracht sind, lässt sich ablesen, dass sich der Dübel in rund 42 Jahren gerade einmal einen zehntel Millimeter bewegt hat.
„Ein solcher Langzeittest zeugt von dem hohen Qualitätsanspruch, den fischer an seine Produkte stellt, sowie von der Gründlichkeit, diese auf die Probe zu stellen“, sagt Lehmann. Zum Vergleich: Damit heute ein Dübel eine Zulassung erhält, wird dieser mindestens 3.000 Stunden getestet und anschließend per mathematischem Ansatz nach FINDLEY auf 50 Jahre hochgerechnet. Der FINDLEY-Ansatz hat den Vorteil, dass mit wenigen Parametern eine realitätsnahe Kurve errechnet werden kann. Um diese Theorie mit der Praxis zu untermauern, wird das Langzeitverhalten unseres Rahmendübels S10 dagegen seit rund 368.000 Stunden untersucht.